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Evang.-Luth. Kirche - Wintersdorf

Über ihre erste Erbauung ist keine Nachricht vorhanden. Die erste bekannte Reparatur fand 1619/20 statt. Die Kirche erhielt dabei einen Turm. In den folgenden Jahrhunderten wird von mehreren Reparaturen und Veränderungen im Innen- und Außenbereich berichtet (u. a. 1608 drei Glocken, von H. König in Erfurt gegossen; 1664 Turmuhr; 1719 Turmerneuerung). Seit 1664 war Wintersdorf selbstständige Pfarrei. Die Orgel aus dem Jahre 1676 wurde 1817 erneuert. Die Kirche erhielt 1874 eine "Kaiserglocke" (gestiftet von Kaiser Wilhelm I). Am 6. August 1905 beschädigte ein Blitzschlag den Kirchturm und Teile der Kirche. Nach einem Gutachten und Bauplänen des Kirchenbaurates A. Wankel, beschloss die Gemeinde am 6. November 1905 einen Neubau der Kirche. Bereits am 29.September 1907 konnte die neue Kirche mit einem festlichen Gottesdienst eingeweiht werden. Erhalten blieben der Taufstein und die Kanzel aus dem Spätbarock (wahrscheinlich 1730). Die geschmackvolle Ausmalung des Innenraumes erfolgte durch den Kirchenmaler Lößnitz aus Zeitz. Die Buntglasbemalung führte die Firma Hoffinger aus Zeitz aus. Die Außenfassade der Kirche ist mit baulichen Details des Neobarock versehen. Die Orgel, mit pneumatischer Traktur, wurde 1907 vom Hoforgelbauer Poppe aus Schleiz neu gebaut und 1928 durch den Einbau eines elektrischen Gebläses komplettiert. Zwei der drei Glocken (beide im II. Weltkrieg eingeschmolzen) wurden 1955 durch zwei Stahlglocken ersetzt. Sie tragen wie ihre Vorgänger folgende Inschriften:
 
Die Taufglocke:
"Gott des Vaters Lieb und Gnad,
schaue auf sein Volk herab"
 
Die Friedensglocke:
"Heiligen Geistes Kraft und Schein,
zieh in aller Herzen ein".

Die Betglocke aus Bronze (aus dem Jahre 1874) trägt folgende Inschrift:
"Jesu Christi, teures Blut,
mache allen Schaden gut".