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Verdacht auf Fund eines Kampfmittels hat sich nicht bestätigt – Große Katastrophenschutzvollübung des Landkreises fand in Meuselwitz statt

Meuselwitz

Im Rahmen von Verwahr- und Sicherungsmaßnahmen im Bereich der Kohlebahntrasse an der Weinbergstraße wurden vor kurzem Sondierungsmaßnahmen durchgeführt, welche eine Anomalie aufzeigten.

Aufgrund der historischen Geschichte der Stadt Meuselwitz musste daher davon ausgegangen werden, dass es sich hierbei um ein mögliches Kampfmittel handeln könnte.

Nach Absprache mit der Spezialfirma sowie der übergeordneten Behörde wurde festgelegt, einen Sperrkreis von 500 Metern um die Fundstelle einzurichten. Es wurde sich darauf verständigt, für alle Einwohnerinnen und Einwohner innerhalb dieses Sperrkreises - betroffen wäre auch das Seniorenzentrum Meuselwitz - vorsorglich eine großräumige Evakuierung vorzubereiten. Dem folgend, wurde im Amtsblatt März eine Allgemeinverfügung zur Anordnung eines Sperrkreises bekannt gemacht. Zusätzlich wurden die Einwohnerinnen und Einwohner schriftlich informiert. 

Vorgesehen war, am Freitag, den 22. März 2024 die Angrabung des Objektes durch eine Spezialfirma vornehmen zu lassen und bei Bestätigung des zu erwartenden Kampfmittels die Evakuierung des notwendigen Sperrbereich am darauffolgenden Samstag, den 23. März 2024 zu vollziehen.

In Vorbereitung dessen wurden drei Ersatzunterbringungsobjekte für die Betroffenen eingerichtet und hierfür vorbereitet. Dafür konnten die Räumlichkeiten: Cafeteria der bluechip Computer AG, Saal der bluechip-Arena sowie Kulturhalle in Zipsendorf genutzt werden. Die THÜSAC Personennahverkehrsgesellschaft mbH richtete hierzu im Auftrag der Stadt einen Shuttleverkehr ein, um den Einwohnerinnen und Einwohnern die eigene Anfahrt zu ersparen.

Für die Einrichtung eines Führungsstabes und die Einsatzleitung wurden Räumlichkeiten in der Kultzeche ZIII zur Verfügung gestellt.

An dieser Stelle meinen persönlichen ganz herzlichen Dank an die Fa. bluechip Computer AG, an die Betreiber der Bergmannsklause sowie der Kultzeche ZIII für ihre uneigennützige Unterstützung.

Eine der größten Herausforderungen war es, die Evakuierung der Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums sowie der Betroffenen in häuslicher Pflege vorzubereiten. Hier wurden u. a. Möglichkeiten der Unterbringung in der Schnaudertalhalle geschaffen.

Geplant war, einige Bewohnerinnen und Bewohner in familiäre Obhut zu geben, bzw. in Krankenhäusern oder umliegenden Pflegeinrichtungen mit Kapazitätsmöglichkeiten, wie zum Beispiel in den Senioren-WGs der Arbeiterwohlfahrt und der Schmöllner Heimbetriebsgesellschaft mbH, unterzubringen.

Der Geschäftsführerin des Seniorenzentrums Meuselwitz, Frau Pliquett-Herfurth, und ihrem Team gilt mein besonderer Dank, da schon die enorme Vorbereitung der Evakuierung besondere Kraft und Mühe in Anspruch genommen hatte.

Bedanken möchte ich mich auch unter anderem bei der Klinikum Altenburger Land GmbH, der Arbeiterwohlfahrt -AWO- und der Schmöllner Heimbetriebsgesellschaft mbH für ihre Mithilfe und ihre Unterstützung.

Für den Evakuierungstag standen über 250 Hilfs- und Einsatzkräfte zur Verfügung. Dies betraf neben den städtischen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern und Beschäftigten des Landkreises Altenburger Land, Kräfte der Polizeiinspektion Altenburger Land sowie des Freistaats Thüringen, örtliche und überörtliche Einsatzkräfte der Freiwilligen Feuerwehren, Katastrophenschutzeinheiten der Landkreise Altenburger Land, Gera und Greiz, den Rettungsdienstzweckverband Ostthüringen, Einheiten des Technischen Hilfswerkes sowie der THÜSAC Personennahverkehrsgesellschaft mbH.

Dank aller Mitwirkenden war die Stadt Meuselwitz bestmöglich auf das zu erwartende Szenario vorbereitet.

Am Freitag, den 22. März 2024 kam die „Stunde der Wahrheit“ und die Angrabungsarbeiten begannen; sie zogen sich bis in die Nachmittagsstunden hin. Nach dem Freilegen des Objektes und Begutachtung durch den Kampfmittelräumdienst konnte glücklicherweise Entwarnung gegeben werden.

Statt des Kampfmittels wurden Überreste eines großen verrosteten Rohres gefunden. Die vorbereitete Evakuierung von weiten Teilen der Innenstadt war damit nicht mehr nötig. Auch die Bewohnerinnen und Bewohner des Seniorenzentrums konnten in ihren Räumlichkeiten bleiben.

Aufgrund des enormen logistischen und planerischen Aufwands wurden seitens des Landkreises Altenburger Land die bereits vorbereiteten Maßnahmen als Übungs-Idee des Gefahrenfalls „Fund eines Kampfmittels mit Evakuierung von Teilen der Stadt“ genutzt, um an der Schnaudertalhalle eine Katastrophenschutzvollübung durchzuführen.

Über 100 Einsatzkräfte der Basis- und Sondereinheiten des Katastrophenschutzes des Landkreises Altenburger Land und des Technischen Hilfswerks waren hierbei im Einsatz. Die Alarmierung der eingesetzten Kräfte begann hier bereits um 6:15 Uhr frühmorgens.

 

Ich bedanke mich nochmals bei allen Einsatzkräften, Unterstützern und Mitwirkenden für die hervorragende Zusammenarbeit im Sinne unserer Stadt und unserer Einwohnerinnen und Einwohner.

Es hat sich gezeigt, wie gut die Zusammenarbeit in Notfällen funktionieren kann. Glücklicherweise konnte diesmal alles mit einer Übung enden.

 

Ronny Dathe, Bürgermeister

 

    Katastrophenschutzvollübung  

  Katastrophenschutzvollübung  

  Katastrophenschutzvollübung an der Schnaudertalhalle  

   Katastrophenschutzvollübung an der Schnaudertalhalle   

 

Bild zur Meldung: Verdacht auf Fund eines Kampfmittels hat sich nicht bestätigt – Große Katastrophenschutzvollübung des Landkreises fand in Meuselwitz statt